Digimon Data Story - Episode VI - Kampf in den Bergen

Story by Claine-kun on SoFurry

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#6 of Digimon Data Story


So, nach einiger Wartezeit komtm endlich die fertige Episode 6. Hier kommt auch die erste Shinka ins Spiel. Na ja, lasst euch überraschen!

Episode VI

Kampf in den Bergen

Yamazaki Juno

Unsere weitere Reise auf dem Metallvogeldigimon verlief ereignislos, außer, dass sich Marc an Guilmon anschmiegte. In mir keimte ein Verdacht auf, aber es war zu früh, um ihn Nanako mitzuteilen. Er hing damit zusammen, dass dieser Professor Sugigawa eine Bemerkung in entsprechende Richtung gemacht hatte. Ich sah kurz zu Nanako, die ebenfalls Marc-kun beobachtete. Würde es stimmen, dass Marc-kun Guilmon liebte, hätte ich nichts dagegen. Jeder brauchte jemanden, den er liebte und der ihn beistand. Aber ich wusste nicht, ob Nanako dies billigen würde. Obwohl wir ein wenig miteinander geredet hatten, wusste ich trotzdem nicht viel über sie.

Das Mädchen, das uns gerettet hatte, blieb schweigsam und jede Unterhaltung mit ihr verlief auf dasselbe Schweigen wie die bisherigen Stunden hinaus. Seufzend sah ich mir Chop an, der seelenruhig in meinen Armen schlief. Er hatte vom Sturz ein paar Prellungen erlitten, nichts Ernsthaftes. Ich bemerkte, dass er mir jetzt schon viel bedeutete. Obwohl ich ihn erst seit drei Tagen kannte, mochte ich meinen Partner schon sehr. Als er mir damals auf den Schulhof das erste Mal begegnet war, war er mir gefolgt, bis ich ihn schlussendlich am Haus ertappt hatte. Er hatte behauptet, mein Digimon-Partner zu sein. Meine Skepsis war bald schon gewichen, als Marc-kun bei mir klingelte. Irgendwie hatte ich gespürt, dass wir beide Erabareshi Kodomo waren, auserwählte Kinder. Aber nun merkte ich, dass es gar nicht so leicht war, auserwählt zu sein, wie es im Digimon-Anime die Rede war.

Je weiter wir flogen, desto mehr veränderte sich die Landschaft. Sie wurde felsiger und noch kahler als in der Wüste. In der Ferne konnte ich Berge ausmachen. Ein besonders großer sprang mir in das Auge und ich erinnerte mich unwillkürlich an den Mount of Eternity, aus dem Digimon-Anime. Ob er es war? Etwas aufgeregt war ich schon, denn vielleicht würden wir den Berg betreten, wo einst Devimon gewesen war. Das Digimon, was versucht hatte, die Digital World mit Black Wheels zu überrollen. Zum Glück hatten es damals die alten Erabareshi Kodomo geschafft, es zu besiegen. Aber ob es uns gelingen würde, unsere Feinde zu besiegen?

Kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gedacht, da landeten wir auch schon. Als ich mich umsah, konnte ich erkennen, dass wir auf flachen Boden gelandet waren, der in einigen Metern Entfernung steiler wurde. Felswände sah man dort, die sich rechts und links in die Höhe reckten. Neben uns sah man eine Höhle im massiven Gestein. Ich steig von dem Metallvogel herunter und half dann Nanako-chan und Marc-kun herunter.

Unsere Retterin sprang vom Kopf des Digimon herunter und ging sogleich, stumm und mit starrem Gesicht, auf die Höhle zu. Das Digimon digitierte auf den Child-Level zurück und folgte dann dem Mädchen. Es war Hawkmon nicht unähnlich, hatte aber an einigen Stellen Metall statt Fleisch am Körper. Verwundert folgten Marc-kun, Nanako-chan und ich dem Mädchen.

In der Höhle war es etwas kälter als draußen, aber auch nicht unangenehm. Die Temperatur befand sich an der Schwelle, wo es unangenehm wurde und wo man es noch ertrug. Der Boden war eben getreten. Anscheinend waren wir nicht die ersten, die hier Unterschlupf suchten. Es hingen sogar Fackelhalter an den Wänden, in einigen steckte das Mädchen jetzt Fackeln hinein und zündete sie an. Danach richtete sie ein Lagerfeuer ein, das einige Minuten später munter knisterte.

Das fremde Mädchen setzte sich auf einen Stein nahe dem Feuer und sah dann hinein. Sein Digimon kuschelte sich an es und sie legte einen Arm um seine Schultern. Wir standen etwas abseits daneben und sahen uns an. Würde sie sich endlich mal vorstellen? Warum hatte sie uns gerettet? Dann hielt ich es nicht mehr aus und hockte mich auf den Boden neben sie. Offen sah ich das Mädchen an, aber sie sah nur weiter in die Flammen.

„Warum hast du uns gerettet?", fragte ich und kam gleich zur Sache. „Und wie ist dein Name?"

Sie blickte mich an und legte die Arme wieder an den Körper. In ihrem Blick war etwas, was mich zusammen fuhren ließ. Irgendetwas so Misstrauisches, Eisiges, war in diesem Blick. Sie musste eine Abneigung gegen andere Kinder in ihrem Alter haben. Oder auch vielleicht nur gegen uns? Aber wieso?

„Meinen Namen willst du wissen?", sagte sie. Ihre Stimme war sehr dunkel und durchdringend. Sie fuhr einem regelrecht durch das Mark. Das Mädchen sah die anderen an. Sehr lange, als würde sie sie erst jetzt so richtig mustern können. „Ich heiße Alisa.", fuhr sie fort, nachdem ihr Blick wieder auf mir ruhte.

Sie stand abrupt auf und ging auf den Ausgang der Höhle zu. Kurz davor blieb sie stehen, legte die Hand auf den Stein und betrachtete diesen.

„Warum ich euch gerettet habe... Nun, weil es mein Befehl war.", erzählte Alisa dann. „Ich bin von dem DPC und hatte den Auftrag, ein paar närrische Kinder zurückzubringen, die sich zu weit in das Gebiet der DRU gewagt haben."

Alisa drehte sich wieder um und hob ein Steinchen auf, was auf dem Boden lag.

„DRU bedeutet Digital Research Unit. Mit ganzen Namen heißt diese Einheit auf japanisch ‚Digitale Forschungseinheit, seiner kaiserlichen Majestät'.", berichtete sie und spielte mit dem Stein in der Hand. Dann warf sie ihn wieder weg. Ihr Gesichtsausdruck wurde hart.

„Nun, ich soll euch auf den schnellsten Weg wie möglich wieder in die reale Welt bringen. Da es aber bald dunkel wird, solltet ihr euch schlafen legen."

Alisa ging zu ihrem Rucksack und holte drei zusammengerollte Schlafsäcke heraus, die sie auf dem Boden ausbreitete. Dann deutete sie darauf.

„Nachher werden wir da drin schlafen.", meinte sie. „Wir haben aber noch etwas Zeit, bis die Sonne untergeht. Solange könnt ihr ja die Gegend erkunden, die DRU ist noch nicht bis hierhin vorgedrungen."

Ich nickte und sah zu Chop, der sich müde gegen die Wand gelehnt hatte. Auch ich spürte jetzt Müdigkeit. Eine wohltuende Müdigkeit, nicht wie die im Lager, die bleiern gewesen war. Diese Art von Müdigkeit ließ einen morgens die Augen verkleben und verschwand nicht so schnell wie die, die ich jetzt verspürte.

Seufzend ließ ich mich nieder und rollte mich in den Schlafsack, um zu schlafen. Meine Kleidung behielt ich an. Wir würden wahrscheinlich am nächsten Morgen sehr früh raus müssen und ich hatte keine Lust, mich auch noch bei diesem Stress dann anzuziehen. Ich schloss die Augen und schlief dann ein.

Marc Scott

Ich betrachtete den schlafenden Yamazaki und setzte mich dann an eine der Wände, den Rücken dagegen gelehnt. Der Tag war anstrengend gewesen, nicht zuletzt wegen der Sorge, die ich ausgestanden hatte, als Guilmon gefesselt gewesen war. In mir baute sich Wut auf, Wut auf diesen Sugigawa, der es gewagt hatte, Guilmon zu verletzten. Guilmon kam zu mir und lehnte sich neben mir an die Wand. Er sah mich an, in seinem Blick lag Traurigkeit. Ich konnte die Wunden sehen, die die Peitsche verursacht hatte. Meine Wut wurde nur noch größer. Warum taten diese Leute so was? Was wollten sie mit den Daten machen, die sie absorbierten?

„Marc-chan?", sagte Guilmon und ich sah ihn an. „Was werden wir machen? Werden wir dieses... DRU, oder wie es heißt, jagen?"

Ich streichelte Guilmon am Kopf und lächelte traurig.

„Das würde ich gerne, Guilmon...", murmelte ich. „Zu gern würde ich das." Ich wollte diesem Sugigawa spüren lassen, wie es war, ausgepeitscht zu werden. Ihn spüren lassen, was Guilmon gespürt hatte, diesen Schmerz und diese Demütigung. Doch ich sah auch ein, dass es im Moment kaum möglich sein konnte. Unsere Digimon konnten es ja wohl kaum mit hunderten von Soldaten aufnehmen, von den Digimon ganz zu schweigen. Das Tailmon, was ich gesehen hatte, war bestimmt nicht das einzige Digimon, was diesen Leuten freiwillig diente. Guilmon konnte ja noch nicht mal eine Shinka vollziehen, also war es schlichtweg erst einmal unmöglich, etwas gegen Sugigawa zu unternehmen.

Guilmon stupste mich mit der Schnauze an und ich blickte ihn wieder direkt an.

„Worüber denkst du nach?", fragte er. „Was bedrückt dich?"

Ich seufzte und stand auf.

„Sugigawa, Guilmon. Der beschäftigt mich und was er dir angetan hat.", sagte ich mit einer Stimme, die meine Wut nur unterschwellig ausdrückte.

Guilmon richtete sich ebenfalls auf und sah mich besorgt an.

„Bitte komm nicht auf dumme Gedanken.", sagte er vorsichtig.

Ich lachte. „Denkst du etwa, dass ich mich über Nacht mit einer Horde von intoleranten und schießwütigen Soldaten auseinandersetze?", meinte ich sarkastisch.

Guilmon nickte ernst und ich schlug die Augen nieder.

„Das habe ich gedacht, Marc-chan.", bekräftigte Guilmon. „Ich will... dich nicht verlieren."

Ich öffnete wieder die Augen und sah in Guilmon seine. Diese Wärme... Die würde ich nie vergessen. „Ich will dich ja auch nicht verlieren. Du bist für mich alles, Guilmon."

Guilmon lächelte und deutete dann auf den Ausgang der Höhle.

„Was hältst du davon, wenn wir die Gegend ein wenig erkunden?", fragte er und ging ein Stück auf das schwache Licht zu, was in die Höhle drang.

Ich zuckte mit den Schultern und sah die anderen an. Yamazaki schlief, Nanako hatte sich in eine Ecke gesetzt und Mo im Arm. Alisa starrte nachdenklich in das Feuer, was ihrer Haut einen Hauch von Gold verlieh. Ihr Digimon, dessen Namen ich immer noch nicht kannte, fiel mir ein, stand neben ihr und beobachtete die Gegend aufmerksam.

„Gut.", meinte ich und ging mit Guilmon aus der Höhle. „Wir sollten aber vor Einbruch der Dunkelheit wieder in der Höhle sein."

„Sicher.", sagte Guilmon. „Wir wollen unserer Befreiern ja keinen Ärger machen, oder?"

Grinsend schaute ich mich draußen um. Die Landschaft war kahl und bot wenig Abwechslung. Einige laublose Bäume standen herum, sowie Büsche, ebenso wie die Bäume. Die Steine waren alle von grauer Farbe und manche verschmolzen geradezu mit dem Erdboden. Als ich nach oben sah, konnte ich zwischen den beiden Felsmauern, die den Eingang zur Landschaft des Mount of Eternity bildeten, den Berg selber sehen. Er war riesig und ragte sicherlich viele hundert Meter in den Himmel hinein. Was es da wohl für Digimon gab? Hoffentlich keine, die uns an den Kragen wollten.

Guilmon stupste mich mit der Nase an und ich ging weiter, auf die Felswände zu. Das Licht würde sicherlich noch für einige Stunden reichen und ich wollte das Gelände noch ein wenig erforschen. Alisa würde also keine Beanstandung finden, wenn ich ein wenig später zurück käme.

Die Vegetation und die Landschaft worden nicht abwechslungsreicher, je weiter wir zum Gipfel vordrangen. Es dauerte nicht lange und meine Augen suchten nach Grün, frisches Laub und Abwechslung. Auf Digimon trafen wir auch nicht, was ich aber nicht bedauerte. Ich wusste ja nicht, ob sie uns feindlich gesonnen waren oder nicht. Guilmon lief munter hinter mir her und zeigte keinerlei Anzeichen von Müdigkeit. Er schien eher mit jedem Meter, den wir hinauf stiegen, fröhlicher und ausgelassener zu werden.

„Wieso macht es dir eigentlich nicht zu schaffen?", fragte ich ihn. Er sah mich verwundert an. Wahrscheinlich wusste er nicht, was ich meinte.

„Was meinst du denn?", fragte er verwundert.

Ich machte eine weit ausholende Geste, die den Berg einbezog „Ich meine das Laufen auf den Boden hier und die Trostlosigkeit."

Guilmon lachte. „Wieso sollte es?", entgegnete er. „Ich komme aus den Bergen und liebe sie. Sie sind meine Heimat."

Ich hatte ganz vergessen, dass Guilmon ein Feuerdigimon war und so Berge, Vulkane und anderes, was nur im Entferntesten mit Feuer zu tun hatte, sehr liebte. Seufzend strich ich ihm über den Kopf. Guilmon entgegnete das mit einem warmen Blick und Lächeln.

Bald schon wurde es danach so dunkel, dass man kaum seine Hand vor Augen sehen konnte. Deswegen entschied ich, dass wir zurückgehen sollten. Es wäre gefährlich, noch weiter in den Bergen herumzutappen. Man wusste ja nicht, was einen in der Dunkelheit umgab. Ich mochte es nicht sonderlich, in der Schwärze zu laufen. Unsicher fühlte ich mich da und gar nicht wohl.

„Gehen wir zurück.", sagte ich zu Guilmon, der ein Stück hinter mir lief. „Bei der Dunkelheit sieht man kaum was."

„Ja, ist besser so.", bestätigte dieser meinen Vorschlag.

Gerade, als wir uns umdrehten, erklang ein Brüllen von solch einer Macht, dass Guilmon und ich zusammen fuhren. In dem Geräusch schien aber auch etwas insektenhaften zu sein, ein Schnattern wie von aufeinander schlagenden Beisswerkzeugen. Dann kam auch schon das Digimon, zu dem diese Geräusche gehörten.

Ich spürte einen Lufthauch und warf mich über Guilmon, um ihn zu schützen. Dieser stieß einen überraschten Ruf aus, als er nieder geworfen wurde. Ich konnte aber in der Dunkelheit erkennen, dass sich seine Augen zu Schlitzen verengten.

„Geh von mir runter, Marc-chan!", flüsterte Guilmon leise und ich folgte dieser Aufforderung. „Ich werde dich beschützen."

Ängstlich aber auch krank vor Sorge drehte ich mich um und sah das Digimon, welches uns angriff. Es machte gerade kehrt und landete dann. In der Dunkelheit konnte ich nicht sehr viel sehen, aber es schien vollkommen weiß zu sein. Seine Flügel waren unförmig und sie passten irgendwie nicht ganz an den Körper, denn sie standen ab. Der Kopf war eckig und die Greifer, die aus seinem viereckigen Maul ragten, waren sehr spitz. Unangenehm musste ich mir vorstellen, wie es wäre, wenn sie sich in meinen Körper bohrten.

Da erschien ein Licht, das vor mir in der Luft schwebte. Es war hell, sodass ich meine Augen kurz zusammen kneifen musste. Kurz darauf erschien ein zweites Licht. Sei schwebten einen Moment in der Luft, dann kamen sie auf mich zu und legten sich in meine Hände. Verblüfft starrte ich auf ein Gerät und einen Kartenstapel, als die Lichter sich verdunkelten. Das Gerät ähnelte einem Handy, besaß aber einen kleinen Bildschirm, darunter vier Knöpfe und ein Steuerkreuz. An der Seite war ein Schlitz. Farblich war es leuchtend rot, die Farbe stach einem in die Augen.

Guilmon sah mich an und deutete auf den Kartenstapel.

„Das ist ein DigiVice, Marc-chan.", sagte Guilmon. „Wenn du eine der Karten da durch den Schlitz ziehst, kannst du mich verbessern und mir damit helfen."

Verwirrt starrte ich nur meinen Digimon-Partner an. Dieser seufzte, doch da wurde er schon angegriffen. Ich stieß einen Warnschrei aus und gerade eben noch konnte Guilmon ausweichen. Er sprang zur Seite und verpasste dem unförmigen Insekt einen Schlag mit den Klauen.

Auf einmal piepte das DigiVice auf und ein Hologramm erschien über dem Bildschirm. Ich schrak kurz zusammen, dann las ich vor.

„MetalKabuterimon â€" Level: Adult â€" Metallinsektendigimon â€" Typus: Virus â€" Hauptattacke: Metal Grasp â€" Nebenattacke: Metallic Sheararms."

Anscheinend besaß das Gerät so etwas wie eine Datenbank über Digimon und sie wurde wohl aufgerufen, wenn einem ein neues Digimon begegnete. Probeweise drückte ich einen der Knöpfe und ein anderes Digimon erschien auf dem Hologramm.

„Guilmon â€" Level: Child â€" Dinosaurierdigimon â€" Typus: Virus â€" Hauptattacke: Fireball â€" Erste Nebenattacke: Rock Breaker â€" Zweite Nebenattacke: Fire Rock Breaker."

Also konnte man auch Digimon aufrufen, denen man schon begegnet war? Recht nützlich.

„Marc-chan, tu' doch was!", rief da Guilmon und ich bekam ein schlechtes Gewissen. Ich hätte doch nicht nur auf das DigiVice achten sollen! Ich sah auf und sah, wie Guilmon wieder und wieder den zuschnappenden Fängen von MetalKabuterimon auswich. Mit einem schlechten Gewissen durchsuchte ich das Deck nach einer Karte, die Guilmon helfen konnte. Dann fand ich eine, die viel versprechend klang. Ich hob das DigiVice über den Kopf und zog die Karte durch den Schlitz.

„Card Shlash!", rief ich dabei. „Strength-show PlugIn H!"

Guilmons Muskeln traten hervor und seine Augen blitzen auf. Er sprang zurück und rannte dann auf den Gegner zu. Das Insektendigimon stieß ein rasselndes Geräusch aus und wollte im letzten Moment ausweichen, aber Guilmon schlug zu. Dank der verbesserten Muskeln war es ein fürchterlicher Schlag und das Gegnerdigimon wurde nach hinten geschleudert. Doch der Kampf war lange nicht vorbei und die Karte wirkte nicht mehr. Guilmon überkam eine plötzliche Schwäche und er fiel nach vorne, wo er sich abstützte.

Auf solch einen Moment hatte MetalKabuterimon gewartet. Es stieß ein Geräusch aus, das ein Lachen darstellen sollte und schoss dann vorwärts. Guilmon schrie auf und wurde dann von den Scherenarmen gepackt. Er wurde nach oben gehoben und ich schrie erschrocken auf. Dann donnerte MetalKabuterimon Guilmon brutal auf den Boden, dass ich glaubte, Knochen knacken zu hören. Mit einem Schluchzen wollte ich zu ihm stürmen, aber der Feind stellte sich zwischen uns. Es klapperte bedrohlich mit den Fängen, sodass ich stehen blieb. Angstvoll sah ich hinter seinem Rücken zu dem auf dem Boden liegenden Guilmon, als es mich auch schon angriff. Ich wurde ebenfalls hochgehoben. Mit einem ersticken Schrei wollte ich verzweifelt nach dem DigiVice greifen, doch meine Arme waren zwischen den Scherenarmen eingequetscht.

„Guilmon...", keuchte ich vor Schmerzen. „Nein... hilf... mir..."

Als ich das letzte Wort ausgesprochen hatte, sah ich aus den Augenwinkeln ein Leuchten an meinem Gürtel. Es war das DigiVice, was Licht ausströmte. Ein Lichtstrahl kam aus dem Gerät und traf Guilmon, was ebenfalls davon in Licht getaucht wurde. Es schien so hell, dass ich die Augen zukniff. Dann hörte ich einen Ruf, der von Guilmon kam.

„Guilmon! â€" Shinka! â€" DracoGrowmon!"

Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich statt Guilmon ein anderes Digimon vor mir stehen. Seine Schuppen waren im Gegensatz zu denen von Guilmon weiß und nicht rot. Es war nun deutlich größer, hatte Haar, das silbern seinen Rücken hinunterfloss. An den Ellbogen besaß DracoGrowmon schreckliche, lange Fortsätze, die spitz endeten. Zudem schien es Flügel auf dem Rücken zu haben, die aber nicht ausgebildet schienen. Mein DigiVice stieß wieder ein Hologramm aus, aber dieses Mal so hoch, dass ich es lesen konnte.

„DracoGrowmon â€" Level: Adult â€" Großes Dinosaurierdrachendigimon â€" Typus: Serum â€" Hauptattacke: Dragon Ray of Light â€" Erste Nebenattacke: Dragon Impact - Zweite Nebenattacke: Light Impact."

ZedGrowmon richtete sich zu seiner vollen Größe auf und funkelte MetalKabuterimon an. Dieser ließ mich nun fallen, sodass ich schwer auf den Boden aufkam. Aber ich ignorierte den Schmerz und sprang nach hinten, aus der Reichweite der beiden.

MetalKabuterimon wich noch ein Stück vor dem riesigen Digimon zurück, dieses beugte sich kurz zu mir hinunter und musterte mich besorgt.

„Geht es dir gut, Marc-chan?", fragte er. Seine Stimme war sehr tief und überhaupt nicht mehr mit der von Guilmon zu vergleichen.

„Ja... geht schon...", murmelte ich und schaute zwischen ihm und dem Gegner ihn und her. DracoGrowmon lächelte erleichtert, dann wandte er sich wieder seine, Gegner zu. „Dann wollen wir mal!"

MetalKabuterimon klapperte mit den Scherenaremen und schoss dann nach vorn. Mein Digimon aber hob die Arme und presste sie gegen die Seiten des Insekts. Dieses stieß ein ärgerliches Geräusch aus, das sich in Schmerzensgeheul verwandelte, als DracoGrowmon zudrückte. Die Arme drückten den Körper des Metalldigimons ein, sodass Beulen darin entstanden. Das Geheul wurde mit jeder Sekunde schriller, bis es ganz aufhörte und der Gegner sich auflöste. DracoGrowmon seufzte erleichtert und verwandelte sich dann wieder in Guilmon zurück.

Guilmon sah sich nach mir um. Ich hatte die Hände auf den Boden gestützt und keuchte.

„Du... hast es besiegt!", brachte ich dennoch freudig hervor. Guilmon lächelte und küsste mich auf die Wange. Ich strich ihm über den Kopf.

Nachdem wir uns einige Minuten ausgeruht hatten, machten wir uns auf den Rückweg. Inzwischen war es dunkel geworden, aber mit meinem DigiVice konnte ich trotzdem sehen, denn es hatte eine Taschenlampen-Funktion. Ich hatte nicht mehr auf die Landschaft, nur noch auf das Licht und meinem Freund Guilmon, der neben mir her trottete. Guilmon hatte seine erste Shinka vollzogen, dieser Gedanke kreiste mir immer und immer wieder durch den Kopf. Etwas stolz war ich schon als Tamer, aber mehr als Liebhaber. Wahrscheinlich war es Guilmon durch unsere Verbindung so schnell gelungen, zu digitieren.

Die restliche Zeit zog sich dahin, bevor wir wieder an der Höhle ankamen. Im Grunde waren es wohl nur noch zehn Minuten gewesen, mir aber kamen sie wie zehn Stunden vor.

Inzwischen war es sehr dunkel geworden, sodass man wirklich kaum mehr die Hand vor Augen sah. Aus der Höhle drang ein schwaches, gelbes Licht, das Feuer, welches wohl noch brannte. Ich seufzte erleichtert und betrat die Höhle wieder. Sofort kam Alisa auf mich zu gerannt und mir eine pfefferte. Zuerst sah ich nichts als Sterne, dann hörte ich, wie sie mich anschrie.

„Wo warst du?", schrie sie mit einer Stimme, die hysterisch war und sehr hoch. „Du hättest verletzt werden können, oder sogar tot!"

Ich wankte und stützte mich an der Wand der Höhle ab. „Wieso.... hast du mich geschlagen....?", fragte ich perplex und sah Guilmon an, der knurrend sich Alisa näherte.

„Wieso ich dich geschlagen habe?", antwortete diese daraufhin ernst. „Weil ich mir Sorgen um dich gemacht habe!"

Noch immer verwirrt ging ich an dem Mädchen vorbei und legte mich auf eine Matte, die nahe dem Feuer lag. Alisa drehte sich um und sah demonstrativ auf mich hinunter. „Du hättest nicht einfach so verschwinden dürfen.", meinte sie nun etwas ruhiger. „Ich habe den Auftrag bekommen, auf euch aufzupassen und euch sicher nach Hause zu geleiten. Und das habe ich auch vor."

Sie ging ein Stück auf mich zu und kniete sich dann zu mir hinab.

„Sieh mal. Es würde bestimmt deine Eltern sehr traurig machen, wenn du nicht zurückkämst."

Ich schüttelte nur müde den Kopf und sah das Bild meiner beiden Eltern aufblitzen, wie sie miteinander redeten. Und sie redeten nicht über mich... „Nein, meine Eltern machen sich keine Sorgen um mich.", sagte ich geistesabwesend. Sie stritten nur noch und machten mich und meine kleine Schwester Emily sehr traurig damit. Dass ich verschwunden war, würden sie erst gar nicht realisieren. Es wäre ihnen im Grunde sowieso ganz egal. Aber ich musste an meinen Freund Yamazaki denken. Dem ging es ja noch schlechter als mir. Also konnte ich mich eigentlich gar nicht beschweren...

„Doch, deine Eltern werden sich sicher Sorgen machen.", bekräftigte Alisa ihre Worte. Aber irgendwie hatte sie damit einen selbstironischen Ausdruck in den Augen. Was das wohl bedeutete? „Es gibt... keine Eltern, die sich keine Sorgen um ihre Kinder machen."

Dann stand sie wieder auf und drehte sich zum Feuer. „Wir werden morgen früh los müssen.", sagte sie und sah ihr Digimon an. „Morgen werden wir zu einer Digital Gate Base fliegen und euch nach Hause birngen."

Dann ging sie zu einer der anderen Matten, legte sich ebenfalls schlafen und schloss die Augen. Seufzend kam Guilmon zu mir und legte sich neben mich. Ich strich ihm über die Flanke und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

„Wir sollten auch schlafen, Guilmon.", meinte ich, welcher mich warm ansah. „Morgen wird ein anstrengender Tag."

„Ja, Marc-chan.", antworte dieser und kuschelte sich eng an mich, um mit mir seine ganze Wärme zu teilen. Es trat gut, wenn sich jemand an einen schmiegte. Wohlbehagen und Glück machten sich in mir breit. Gefühle, die ich nie mehr vermissen wollte. Ich wollte nur noch mit meinem Freund zusammen sein. Ihn spüren und für ihn dar sein.

Mit diesen Gedanken fielen mir die Augen zu und ich schlief ein...

So, wie immer würde ich mich auf Kommentare freuen ^^.